Verhaltensregeln gegenüber dem Wolf

Niedersachsen hat eine der höchsten Wolfspopulationen Deutschlands.
Die Wahrscheinlichkeit einen Wolf in der freien Landschaft zu begegnen ist sehr hoch.
Wie verhalte ich mich in so einem Fall richtig? Was tue ich wenn der Wolf unangenehm dicht
kommt? Denn entgegen der allgemeinen Meinung sind unsere Wölfe nicht scheu!
 

Begegnung Wolf und Mensch

Ein Wolfsvorkommen in einer Region bedeutet nicht, dass sich die Wölfe ständig an einem Ort aufhalten. Ein Wolfsterritorium ist groß, es umfasst in Mitteleuropa zwischen 150 und 350 Quadratkilometer. In diesem Territorium lebt ein Rudel mit durchschnittlich fünf bis zu zwölf Tieren. In gewissen zeitlichen Abständen laufen Wölfe ihr Territorium ab. Daher kann es auch vorkommen, dass Wölfe durch Siedlungen oder an Ortschaften vorbeilaufen, Felder oder Straßen queren.

Denn Wölfe akzeptieren Siedlungen und Ortschaften als Bestandteile ihres natürlichen Lebensraums, sie sind nicht auf „Wildnis-Gebiete“ angewiesen. Es genügt ihnen, wenn sie ausreichend Rückzugsmöglichkeiten für die Wurfhöhle oder Ruheplätze für den Tag sowie genug Nahrung finden. Auch die durch die Presse bekannt gewordenen Sichtungsmeldungen von Wölfen in Ortschaften, in der Nähe von (Wald-)Kindergärten oder ähnliche Vorkommnisse sind unter diesen Aspekten zu bewerten.

Jungtiere können unter Umständen die Begegnungssituation noch nicht so gut einschätzen und flüchten  nicht sofort oder sind sogar etwas neugierig. 

Ein auffälliges Verhalten wäre dagegen, wenn ein Wolf zum Beispiel tagsüber wiederholt an einem von Menschen genutzten Ort auftaucht, um gezielt eine Futterquelle aufzusuchen. In diesem Fall gilt - wie eigentlich für alle anderen Wildtiere auch - keine Abfälle oder Komposthaufen mit tierischen Essensresten frei zugänglich zu lassen, sondern abzusperren. Auch Waschbären und Wildschweine wühlen zum Beispiel in Mülltonnen oder werfen diese um. Daher sollten Mülltonnen auch fest stehen und fest verschlossen sein.

Für Waldkindergärten und Gruppen, die bestimmte Plätze im Wald immer wieder aufsuchen, ist es besonders wichtig, darauf zu achten, auch an diesen Orten keine Abfälle zu hinterlassen. Dadurch können Wildtiere daran gewöhnt werden, an diesen Orten regelmäßig nach Nahrung zu suchen!

Situationen, in denen sich Wölfe auffällig verhalten, in dem sie Menschen sehr nah an sich heranlassen beziehungsweise sogar aktiv die direkte Nähe zu Menschen suchen, sind selten. Diese Tiere hatten mit hoher Wahrscheinlichkeit in ihrer Welpenzeit positive Erfahrungen mit Menschen gemacht. Das hat sie darin bestärkt, die direkte Nähe von Menschen zu dulden beziehungsweise sogar zu suchen. 
 

Folgende Verhaltenstipps können dazu beitragen, das Risiko von Begegnungen mit Wölfen und anderen wilden Tieren bei Waldausflügen oder während des Waldkindergartenalltages zu minimieren und gleichzeitig die Wahrnehmung der Kinder für die umgebende Natur zu schulen. Natürlich steht hierbei die Sicherheit der Kinder an erster Stelle.

1. Nicht füttern: Betonen Sie, dass es strengstens verboten ist, Wildtiere, einschließlich Wölfe, zu füttern. Das Füttern von Wildtieren kann gefährliche Verhaltensweisen auslösen und muss vermieden werden. Des Weiteren ist bei Essenspausen darauf zu achten, dass alle heruntergefallenen Essenreste aufgehoben und wildtiersicher (geschlossener Mülleimer, mit verschließbarem Deckel) entsorgt werden.

2. Gruppenaktivitäten: Bei Aktivitäten im Freien sollten die Kinder in Gruppen bleiben und niemals alleine durch den Wald streifen. Gruppenaktivitäten bieten Schutz und reduzieren das Risiko von Begegnungen mit Wildtieren.

3. Abstand wahren: Lehren Sie die Kinder, respektvollen Abstand zu wilden Tieren zu halten. Selbst wenn ein Wolf in der Ferne gesichtet wird, sollten die Kinder nicht versuchen, sich ihm zu nähern. Stattdessen sollten sie aus sicherer Entfernung beobachten.

4. Keine Panik: Falls die Kinder einen Wolf sehen, ermutigen Sie sie, ruhig zu bleiben. Wölfe sind normalerweise zurückhaltend. Wenn sie ruhig bleiben und sich zurückziehen, wird die Gefahr minimiert.

5. Sicherheitszonen: Weisen Sie den Kindern sichere Zonen zu, in die sie sich zurückziehen können, falls sie sich unwohl fühlen (Bauwagen, eingezäunter Bereich etc.). Bei Waldausflügen müssten Sicherheitszonen vorher geplant und festgelegt werden.

6. Licht und Lärm: Bei Aktivitäten in der Dämmerung oder nachts sollten die Kinder Taschenlampen verwenden und gelegentlich Lärm machen, um wilde Tiere auf Distanz zu halten.

7. Erste-Hilfe-Kenntnisse: Ermutigen Sie die Betreuerinnen dazu, sich grundlegende Kenntnisse in der ersten Hilfe bei Tierbissen oder -kratzern anzueignen.

8. Elterliche Einbindung: Informieren und klären Sie die Eltern über Verhaltenstips auf, die die Sicherheit ihrer Kinder in Wolfsterritorien gewährleisten.

Quelle: NLWKN Wolfsbüro

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